Prüfbericht
der Gemeindeprüfungsanstalt NRW
(gpa)
Die
Gemeindeprüfungsanstalt
hat im Zeitraum von März bis August eine sog. überörtliche
Prüfung
durchgeführt. Prüfschwerpunkte waren die Themen Finanzen,
Schulen, Spiel- und
Sportplätze sowie die Verkehrsflächen.
Der nun vorliegende Bericht wurde von der stellvertretenden
Präsidentin der
Gemeindeprüfungsanstalt, Frau Simone Kaspar, dem Leiter der
Prüfung vor Ort,
Herrn Dirk Hungermann, und dem Prüfer für den Bereich Finanzen,
Herrn Christoph
Boxleitner, in der Ratssitzung am Montag umfassend vorgetragen.
Die entsprechende Presseerklärung der gpa ist nachfolgend
abgedruckt
gpaNRW bescheinigt: ,,Wettringen bleibt Vorbildkommune!"
„In vielen Kommunen
bestehen kaum noch finanzielle Spielräume. Umso erfreulicher ist es, mit Wettringen
eine
Kommune vorzufinden, die durchaus Vorbildcharakter im vorsichtigen und
nachhaltigen Wirtschaften innehat.
Das lässt sich auch an der ausgeglichenen
Haushaltssituation erkennen“, erklärt die Stellvertreterin des Präsidenten der
Gemeindeprüfungsanstalt (gpaNRW), Simone Kaspar, anlässlich der Vorstellung der
Ergebnisse der überörtlichen Prüfung bei der GemeindeWettringen.
Im Zeitraum von März bis Juli 2018 hat ein vierköpfiges Prüfteam
der gpaNRW die Themenbereiche Finanzen, Schulen, Sport und Spielflächen sowie
Verkehrsflächen in Augenschein genommen. Im Rat wurden jetzt die wichtigsten
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen durch den Leiter des Prüfteams Dirk
Hungermann, gpa-Prüfer Christoph Boxleitner sowie Vize-Präsidentin Simone
Kaspar vorgestellt.
„In den letzten Jahren erwirtschaftete die Gemeinde
Wettringen durchgehend Überschüsse und auch die Planungen für die kommenden
Jahre sehen positive Abschlüsse vor“, lobt gpa-Prüfer Christoph Boxleitner die
Arbeit des
Bürgermeisters und der Gemeindeverwaltung, „Durch die
erwirtschafteten Finanzüberschüsse können Investitionen mitfinanziert werden. Da
wundert es nicht, dass Wettringen auch mit einer guten Eigenkapitalausstattung
und
niedrigen Schulden glänzt. Im Bereich der Gebühren und Beiträge zeigt sich die
Gemeinde bürgerfreundlich und schöpft ihre Potenziale nicht aus.“
Die gpaNRW hat darüber hinaus das Angebot zur offenen
Ganztagsschule (OGS) analysiert. „Die standardmäßige OGS wird in Wettringen weniger
stark in Anspruch genommen als in anderen Kommunen. Grund ist, dass die
Gemeinde
zusätzlich die „flexible OGS“ an bis zu drei Tagen in der Woche und
auch die Betreuung „Schule acht bis eins“ anbietet. Da sich die Kooperation mit
dem Förderverein der Ludgerusschule positiv darstellt, sind die Aufwendungen für
die OGS vergleichsweise niedrig. An den ebenfalls geringen Elternbeiträgen
zeigt sich einmal mehr die
Familienfreundlichkeit der Gemeinde“ ,erläutert Dirk
Hungermann, „Hier sehen wir noch Potenzial, falls sich die
Finanzlage der
Gemeinde verschlechtern sollte.“
„Im Sportbereich zeigt sich das Bestreben der Gemeindeverwaltung,
den Vereinen möglichst die gewünschten
Trainingszeiten zur Verfügung zu stellen“,
so Projektleiter Dirk Hungermann weiter, „Für den Sportunterricht der
Grundschule wäre eine der zwei vorhandenen Sporthallen ausreichend. Wegen der
hohen Auslastung durch den
Freizeit- und Vereinssport betreibt die Gemeinde
dennoch beide Hallen weiter und stellt die morgendlichen Zeiten u.a. für
Kindergärten, Tagesmütter, VHS sowie Vereinen und Sportgruppen zur Verfügung.
Das gilt ebenfalls für das
Sportplatzangebot. Mit zukünftig zwei Kunstrasen- und
zwei Sportrasenplätzen ist das Angebot besonders hochwertig. Insbesondere die
hohen Abschreibungen tragen aber dazu bei, dass die Aufwendungen für die
Sportplätze in Wettringen deutlich höher sind als in den meisten
Vergleichskommunen.“
„Sehr günstig stellen sich die Spiel- und Bolzplätze in
Wettringen dar. Es gibt viele gut ausgestattete Spielplätze.
Durch das
Engagement von Spielplatzpaten muss die Gemeinde trotzdem nur sehr geringe
Aufwendungen leisten“, hebt Dirk Hungermann positiv hervor.
Zur Prüfung der Straßenverkehrsflächen führt Projektleiter
Dirk Hungermann aus: „Die Straßen und Wirtschaftswege erscheinen in einem
besseren Zustand, als es deren Altersstruktur in der Anlagenbuchhaltung erwarten
lässt. Die von der Gemeinde geführte Zustandseinteilung gibt bisher nicht das
reale Bild wieder. Sie sollte deshalb auf Basis der jährlichen Streckenbefahrungen
aktualisiert werden. Die Unterhaltungsaufwendungen sind sehr niedrig, weil die
Gemeinde auf Ausbesserungen verzichtet und frühzeitig Straßenabschnitte
erneuert. Dadurch ist Wettringen eine der wenigen Kommunen, die den
entstehenden Wertverlust durch Reinvestitionen ausgleicht.“
„Zu einem so positiven Prüfergebnis gratuliere ich den
Verantwortlichen der Gemeinde Wettringen und bestärke Sie in Ihrem Tun“, schließt
Vize-Präsidentin Simone Kaspar den Vortrag der gpaNRW ab.
Bürgermeister Berthold Bültgerds
erklärt zu den Ergebnissen und Empfehlungen der überörtlichen Prüfung der
gpaNRW in seiner Gemeinde: „In den Prüfungsergebnissen der gpaNRW finden wir
uns durchaus wieder. Die
Anregungen der gpaNRW werden wir aufgreifen. Ich freue
mich sehr darüber, dass unserer Arbeit der vergangenen Jahre in Wettringen ein
gutes Zeugnis ausgestellt wird und bedanke mich dabei bei meinen
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern. Unsere Gemeinde ist gerüstet für zukünftige Herausforderungen.“
Info zur gpaNRW
Die gpaNRW ist Teil der staatlichen Aufsicht des Landes über
die Kommunen und wurde im Jahr 2003 gegründet.
Sie hat ihren Sitz in Herne. Ihr
ist durch Gesetz und Gemeindeordnung die überörtliche Prüfung aller 396 Kommunen,
der 30 Kreise sowie der Städteregion Aachen, der beiden Landschaftsverbände und
des Regionalverbandes Ruhr (RVR) übertragen. Präsident der gpaNRW ist
Bürgermeister a.D. Heinrich Böckelühr.
Die gpaNRW veröffentlicht ihre Prüfberichte auf ihrer
Homepage unter www.gpa.nrw.de.