Die Bauauftragssumme für den rund 20 Kilometer langen 2. Bauabschnitt liegt bei
1,7 Mio. Euro brutto. Hinzu kommen Kosten für das Brückenbauwerk und die
Beleuchtung. Insgesamt liegen die Kosten bei etwa 2,85 Mio. Euro brutto. 70
Prozent der Kosten werden durch das Bundesumweltministerium auf Beschluss des
Deutschen Bundestages über die Initiative "Klimaschutz durch
Radverkehr" getragen. Die Eigenmittel in Höhe von 30 Prozent der Gesamtkosten
teilen sich Kreis und Kommunen.
Angesichts der Witterungs- und Bodenverhältnisse rechneten alle Beteiligten
damit, dass die ersten Schritte des 2. Bauabschnitts erst Ende des Monats in
Angriff genommen werden können. Dann wird im Stadtgebiet Rheine gestartet über
Neuenkirchen und Wettringen Richtung Ochtrup. Ziel sei es, den umgebauten
Bahntrassenradweg für einen schnellen, komfortablen und verkehrssicheren
Radverkehr spätestens Ende November freizugeben.
Bis dahin soll der heutige Radweg teilweise breiter sein, die vorhandene
Asphaltdecke zum Teil erneuert und eine qualitätvolle Wegedecke für den
schnellen Radverkehr erstellt sein. Es werden insgesamt 63 Knotenpunkte
umgebaut, davon 16 jeweils in Rheine und Ochtrup, 13 in Neuenkirchen und 18 in
Wettringen. Dabei reichen die Umbaumaßnahmen von einfachen Markierungs- und
Beschilderungsmaßnahmen über baulich aufwendige Umbauten mit Einbau von
Berliner Kissen, Begrenzungspfählen und den Austausch von Asphaltdecken durch
Pflasterbeläge bis hin zum Neubau von Querungshilfen, so etwa in Wettringen und
Ochtrup.
Dabei müssen zeitweilig auch bestimmte Abschnitte der Triangel gesperrt werden.
Umleitungsstrecken werden vor Ort ausgeschildert und sind auch auf Plänen auf
der Internetseite des Kreises unter den Informationen des Umwelt- und
Planungsamtes zur Triangel einsehbar.
Gegenstand der radverkehrlichen Optimierung ist auch der Neubau einer Brücke
bei Rheine in Höhe des Bredeweges über die B 70 n. Die Planung und Bauleitung
liegen in der Regie der Stadt Rheine. Dr. Peter Lüttmann führte aus: "Es
wird ein Stahlbetonbauwerk mit einem sehr ansprechenden Design, das
Gestaltungselemente vorhandener Brückenbauwerke an der Radbahn aufnimmt."
Der Baubeginn sei für Mai/Juni vorgesehen, die Fertigstellung für September
2021, und nach gegenwärtiger Kostenschätzung belaufen sich die Baukosten auf
rund 500.000 Euro brutto. Mit dem neuen Bauwerk wird ein wichtiger
Lückenschluss im städtischen Radwegenetz herbeigeführt und die Fahrtzeiten nach
und von Neuenkirchen, Wettringen und Ochtrup merklich verkürzt.
Ebenso Teil der Baumaßnahmen wird die Neuanlage bzw. die Optimierung der
vorhandenen Beleuchtung der Veloroute in verschiedenen Bereichen von Rheine,
Neuenkirchen und Wettringen sein. Dort sollen auf weiten Strecken auch adaptive
Solarleuchten zum Einsatz kommen, das heißt diese Leuchten wirken im
"Ruhemodus" nur mit einer geringeren Leuchtkraft, erhöhen ihre
Lichtstärke aber sobald sich Verkehrsteilnehmer nähern. Alle Leuchtsysteme
beachten die Ökodesign-Richtlinie, und sind daher besonders Insektenfreundlich
gestaltet.
"In der Gemeinde Wettringen und in der Stadt Ochtrup wurden schon
bedeutende Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Triangel umgesetzt",
betonte Landrat Dr. Sommer und erinnerte an den fahrradfreundlichen Umbau des
zentralen Omnibus-Bahnhofs in Wettringen oder daran, dass die Stadt Ochtrup
bereits Ende 2019 im Kontext mit den Zielsetzungen und Ausstattungsmerkmalen
der Triangel ein bis dato noch unbefestigtes Teilstück auf einer Länge von zwei
Kilometern mit einer Asphaltdecke versehen und die Knotenpunkte für einen
bevorrechtigten Radverkehr umgebaut hat.
Neuenkirchens Bürgermeister Wilfried Brüning wies darauf hin, dass das Projekt
Triangel für alle beteiligten Kommunen ein wichtiger Meilenstein für die
Aufwertung des Radverkehrs im Kreis Steinfurt sei. Das gelte für den
touristischen Radverkehr, das gelte aber im besonderen Maße für den hier im
Fokus stehenden Alltagsradverkehr.
Und der 1. Bauabschnitt der Triangel? Voraussichtlich im März dieses Jahres
kann der 1., 16 Kilometer lange, Bauabschnitt der Triangel zwischen Rheine und
Steinfurt als erste Veloroute im Kreis Steinfurt freigeben werden. "Damit
machen wir einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen
klimafreundlichen Mobilitätswende", freute sich Sommer.
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