… ich bin dann mal weg …

 Liebe Wettringerinnen und Wettringer!

… ich bin dann mal weg … oder „Schicht im Schacht“

Nach über 46 Jahren im Rathaus endet nun mit Ablauf dieses Monats meine Dienstzeit bei der Gemeinde Wettringen. Und wenn ich ehrlich bin, fällt mir der Abschied nicht so leicht.

Es gibt viele prägende Ereignisse bei einem Blick zurück – vom 1. August 1979, als ich erstmals das Rathaus betrat, bis heute. Meine Arbeit für die Gemeinde war mehr als nur ein Beruf – sie war mir durchaus eine echte Herzensangelegenheit.

Es bleiben eine Menge schöner Erinnerungen und herzlicher Begegnungen. Sie alle aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen, aber vor allem eines: Ich bleibe unserem „Hiärtken“ stets verbunden, bin ich doch durch und durch ein Wettringer.

Die vergangenen viereinhalb Jahrzehnte waren immer spannend und herausfordernd. Dieses gilt besonders für die letzten 10 Jahre, in denen ich als Bürgermeister für unsere Gemeinde tätig war. Ich darf dankbar sein, dass ich unsere Gemeinde über so viele Jahre mitgestalten durfte. Eine Dekade klingt lang, doch es fühlte sich wie ein Augenblick an. Jeder Tag brachte seine eigenen Themen, Aufgaben und Bereicherungen mit sich sowie seine ganz eigene Dynamik.

Das Tagesgeschäft, verschiedenste Maßnahmen, schwierige Projekte – das alles war und ist nur mit einem Team möglich. Daher gilt mein besonderer Dank meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus, am Bauhof, in der Schule und in der Schwimmhalle.

Und: Auch Ihnen und Euch, den Mitgliedern des Gemeinderates sowie den Wettringerinnen und Wettringern, danke ich für die Unterstützung und das gute Miteinander. Gemeinsam haben wir – ich glaube, das darf ich sagen – einiges erreicht, die Herausforderungen gemeistert.

10 Jahre im Amt des Bürgermeisters, es gab nie Langeweile … Was waren die besonderen Ereignisse? Das lässt sich nicht an einzelnen Punkten festmachen. Die vielen täglichen Gespräche mit den Menschen und ihren unterschiedlichen Anliegen, die Unterstützung in den Zeiten, in denen es vielleicht mal etwas schwieriger war, bleiben im Gedächtnis.

In Erinnerung bleibt aber auch: 2015 starteten die „Flüchtlingsbewegungen“ mit großen Aufgaben auch für die Kommunen, die weiterführende Schule ging verloren. 2020 begann die Corona-Pandemie, die einige schon fast wieder vergessen haben, im Jahr 2022 dann der Ukraine-Krieg, jeweils mit all ihren Folgen bis in die Gemeinden hinein. Aber auch die täglichen kommunalen Herausforderungen gab und gibt es zuhauf. Gemeinsam konnten Weichen gestellt und Wege gefunden werden, die unsere Gemeinde vorangebracht haben.  

Ich glaube, wir – die wir Verantwortung gemeinsam tragen – dürfen ein wenig stolz sein auf die zum Beispiel gute Infrastruktur, das Gewerbegebiet, das Medizinische Versorgungszentrum, die private Realschule, die Sportstätten, den Campingplatz, die sehr niedrigen Steuersätze, aber auch die dreimalige Auszeichnung als „beste Fahrradgemeinde Deutschlands“. Und all das war nur möglich auf dem Fundament, das unsere Vorgänger über Jahrzehnte hinweg geschaffen haben!

Mir persönlich war es wichtig, jedem auf Augenhöhe zu begegnen. Und was mich besonders freut, ist das großartige Engagement vieler. Ohne Ihre und Eure Unterstützung wäre einiges nicht möglich gewesen. Denken wir unter anderem an das Heimathaus, das Elisabeth-Stift, das Marienheim, das Sportzentrum oder – ganz plakativ – die vielen tollen Radlerhütten. Ehrenamtliches Engagement zeigt sich in unserer Gemeinde an unzähligen Stellen.

Ich verlasse mein Büro mit einem Lächeln. Ich denke, die Gemeinde ist gut aufgestellt, so konnte ich sie übernehmen, so konnten wir in den vergangenen 10 Jahren Akzente setzen.

Ich gehe mit einem guten Gefühl – und mit der Gewissheit, dass unsere Gemeinde auch künftig in guten Händen liegt. Meinem Nachfolger, Andreas Lastering, wünsche ich viel Erfolg, Tatkraft und Zuversicht auf seinem Weg, Wettringen weiterzuentwickeln, mit einer Verwaltung, die sich auch zukünftig nicht im Begriff verliert („verwalten“), sondern ihrer Aufgabe gerecht wird: zu gestalten.

Am gestrigen Donnerstag, 30. Oktober, hatte ich meinen letzten Arbeitstag im Rathaus und am Abend mit der Familie, den Arbeitskolleginnen und -kollegen, den Gemeindevertretern, vielen Bekannten und einigen Offiziellen meinen Abschied gefeiert.

Ich wünsche Ihnen und Euch für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und Zufriedenheit. Fühlen Sie, fühlt Ihr Euch weiterhin wohl in unserem „Hiärtken“!

Last but not least: Danke von Herzen an meine Familie für Eure tolle Unterstützung in den vergangenen Jahren, ohne die vieles für mich nicht möglich gewesen wäre!

Liebe Wettringerinnen und Wettringer: Wir sehen uns – sei es bei der einen oder anderen Veranstaltung oder wo auch immer. Ich bleibe „Berthold“, ein Bürger „unserer“ Gemeinde!

Mit herzlichen Grüßen, den besten Wünschen, Gottes Segen und Glück auf!

Berthold Bültgerds
Bürgermeister

Wettringen, 31.10.2025


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