Gemeinde plant ein Medizinisches Versorgungszentrum

Der Rat der Gemeinde hat sich am vergangenen Montag, 29. August, einstimmig für die Schaffung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) ausgesprochen. Dafür wird eine Gesellschaft gegründet, deren Träger die Gemeinde ist.

In Wettringen praktizieren derzeit vier Ärzte im Rahmen von Einzelpraxen. Aufgrund der Altersstruktur der Ärzte steht die Gemeinde seit langer Zeit mit den Wettringer Ärzten in Kontakt, um gemeinsam Lösungen für die hausärztliche Versorgung vor Ort langfristig sicher zu stellen.

Ausgangssituation:

Wettringen bildet gemeinsam mit den Orten Ochtrup und Metelen einen sognt. Versorgungsbezirk. Dieser gilt aufgrund der guten Ärztestruktur als fiktiv überversorgt. Aus dem Grunde ist der gesamte Bezirk für Neuzulassungen gesperrt. Das bedeutet, dass sich auch in Wettringen keine neuen Ärzte niederlassen dürfen, sie erhalten keinen Kassensitz. Aufgrund der derzeit nicht ausreichenden Anzahl von jungen Hausärzten ist zudem eine Praxisübergabe kaum zu erwarten.

Junge Ärzte setzen den Fokus vorwiegend auf das medizinische Praktizieren. Sie möchten sich weniger mit Organisationsabläufen und -strukturen befassen und das wirtschaftliche Risiko meiden. Sowohl die Gemeinde, als auch alle ortsansässigen Ärzte sehen in einem MVZ eine geeignete Lösung, um einer möglichen Unterversorgung entgegenzuwirken.

Was ist ein Medizinisches Versorgungszentrum?

Ein MVZ zeichnet sich dadurch aus, dass die Kassensitze nicht den Ärzten zugeordnet sind, sondern dem MVZ. Die Ärzte werden durch das MVZ beschäftigt und praktizieren als Ärzteteam. Diese Konstellation bietet zukünftig vor allem auch für junge Ärztinnen und Ärzte einige Vorteile.

MVZ Wettringen

Zunächst gemeinsam mit den beiden Ärzten Dr. Rotterdam und  Barthels wird die Gemeinde das Medizinische Versorgungszentrum vorantreiben Dafür ist ein Antrag beim Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) zu stellen. Unter der Voraussetzung der Genehmigung des Antrags soll der Betrieb des MVZs Anfang 2023 starten.

Mit der Gründung des medizinischen Versorgungszentrums werden die beiden mitwirkenden Ärzte ihre Einzelpraxis aufgeben und an einem neuen Standort gemeinsam praktizieren. Es ist geplant, die Praxis in der Räumlichkeit des ehemaligen Cruse-Gebäudes, Gnoiener Platz 2, im 2. Obergeschoss auszuweisen. Die Gemeinde befindet sich mit dem Eigentümer im Austausch, um dort eine moderne attraktive Praxis zu errichten. Die Praxis wird so konzipiert, dass dort perspektivisch weitere Ärzte eingebunden werden können. Durch dieses MVZ soll  langfristig die medizinische Versorgung sichergestellt werden.

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